Beim ersten Lauf des Jahres 2023 in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) gelang W&S Motorsport ein Auftakt nach Maß. In der Porsche Endurance Trophy Nürburgring (PETN) holten Tim Scheerbarth und Paul Harkema im AVIA racing Porsche 911 GT3 Cup 992 #120 den ersten Saisonsieg in der Cup2-Klasse und belegten in der Gesamtwertung einen starken 15. Platz.
In der Cup3 wurde der AVIA Racing Porsche 718 Cayman GT4 CS #960 von Marius Rauer, Finn Zulauf und Moritz Oberheim Zweiter und fuhr auf den 28. Gesamtrang. Mit den Positionen vier (#962) und acht (#961) der zwei weiteren Porsche 718 Cayman GT4 CS in der Cup3 absolvierte das Quartett von W&S Motorsport einen hervorragenden Saisonstart und kam ohne Zwischenfälle ins Ziel.
Am Samstagmorgen ging es ins Zeittraining über 90 Minuten und die Wahl der richtigen Reifen war nach dem Regen am Vorabend und einer nassen Strecke ausschlaggebend für die Startplatzierungen. Tim Scheerbarth stellte den AVIA racing Porsche 992 GT3 Cup #120 auf die vierte Startposition des hochkarätig besetzen Feldes mit 13 Teilnehmern in der Cup2. Nach einer fulminanten Runde holte Moritz Oberheim mit dem AVIA racing Porsche 718 Cayman GT4 CS #960 die Pole-Position in der Klasse Cup3 und er nahm das erste Rennen der Saison aus der ersten Reihe der zweiten Startgruppe auf. Der CMS Porsche 718 Cayman GT4 CS #962 von Niclas Wiedmann, Mauro Calamia und Philip Miemois startete von der vierten Position und der Vöhringer Porsche Cayman GT4 CS #961 von René Höber und Sébastien Carcone vom zehnten Platz.
Scheerbarth gelang im AVIA racing Porsche 992 GT3 Cup #120 ein perfekter Start und der Nordschleifenprofi übernahm in seinem Stint noch die Führung in der Klasse. Der Niederländer Paul Harkema knüpfte bei seinen Runden nahtlos an die Leistungen seines Fahrerkollegen an und übergab zum Rennende den Boliden weiter in Führung liegend an Scheerbarth. Nach einem spektakulären Zweikampf im letzten Umlauf sorgte Scheerbarth für Spannung bis zum Schluss und überquerte als bester Cup2-Porsche die Ziellinie, auch dank der cleveren Taktik und den fehlerlosen Boxenstopps des Teams.
Von der Cup3-Pole-Position aus konnte sich Moritz Oberheim mit dem AVIA racing Porsche Cayman GT4 CS #960 früh von den Verfolgern absetzen und sich einen Vorsprung erarbeiten. Marius Rauer übernahm das Steuer und behauptete lange die Führung, während sich zur Rennhälfte die Vorfälle häuften und Doppelgelb- sowie Code-60-Zonen auf der Nordschleife ihn zeitweise einbremsten. Zur letzten Rennstunde stieg Finn Zulauf ins Cockpit, um auf Rang zwei eine Jagd auf den Führenden aufzunehmen. Dabei verteidigte sich der junge Nachwuchspilot weiterhin gegen die Verfolger und passierte die Ziellinie auf Platz zwei der Cup3.
Der von W&S Motorsport neu eingesetzte Porsche 718 Cayman GT4 CS #962 im CMS Design wurde von Mauro Calamia, Philip Miemois und Niclas Wiedmann gesteuert. Calamia, der amtierende Meister in der Cup3, zeigte seine ganze Erfahrung mit dem Auto. Er verteidigte den vierten Startplatz souverän und lag in der ersten Rennstunde lange auf Rang zwei hinter dem Schwesterauto #960. Eine für ihn unglücklich aufgelöste Code-60-Zone wurde Calamia dann zum Verhängnis und er kam auf Platz vier an die Box. Wiedmann übernahm beim Boxenstopp den CMS Porsche 718 Cayman GT4 CS und gab sein Debüt in der GT4-Klasse. Der 21-Jährige konnte seine starke Leistung wie schon im Qualifying, als er zwischenzeitlich auf Platz eins lag, erneut unter Beweis stellen und verbesserte sich kontinuierlich während seines Stints. Miemois, der schon eine Saison im Porsche 718 Cayman GT4 CS bestritt, hielt gekonnt den Anschluss an das Führungstrio und verpasste mit Platz vier nur knapp das Podium.
Nachdem René Höber und Sébastien Carcone kurzfristig den Vöhringer Porsche 718 Cayman GT4 CS #961 als Duo über die vier Stunden Renndistanz bringen sollten, ging Höber von Startplatz zehn aus ins Rennen und konnte in der ersten Rennstunde viele Plätze gewinnen. Carcone übernahm anschließend das Steuer und übergab nach einem kurzen Stint zurück an seinen Teamkollegen. Das Duo kam als Achter in der starkbesetzten Cup3 der PETN ins Ziel.
In weniger als zwei Wochen (01.04.2023) wird W&S Motorsport beim zweiten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie zuversichtlich weiter auf Punktejagd in der Porsche Endurance Trophy Nürburgring gehen.
Daniel Schellhaas, Teamchef W&S Motorsport: „Das erste Rennen ist in den Büchern und verlief mit allen vier Autos super. Unser Dank und Lob gelten unseren Fahrern und der gesamten Crew, die einen top Job machten. Glückwunsch an Tim und Paul zum verdienten Klassensieg nach einem spannenden Finale. Ebenfalls Gratulation an die Cup3-Fahrer, die ausnahmslos alle eine super Leistung zeigten. Mit dem Podium und dem vierten Platz sind wir zufrieden, aber wir werden bis zum zweiten Lauf analysieren, was noch zu verbessern ist. Ich denke, dann sind noch stärkere Resultate möglich. Unsere neuen Fahrer Paul, Mauro, Moritz und Philip passen hervorragend in die Mannschaft und waren megastark am Lenkrad. Ich bin zuversichtlich, dass in dieser Saison noch einiges gehen kann!“
Patrick Wagner, Teamchef W&S Motorsport: „Die gewonnene Erfahrung aus dem vergangenen Jahr konnten wir für diese Saison umsetzen. Die Umstrukturierung des Boxenteams und der neue Auflieger mit weiteren Arbeitsplätzen für die Fahrer und Ingenieure zur Datenanalyse waren der richtige Schritt, um uns noch professioneller aufzustellen. Die Taktik mit den Stopps und die starken Fahrer bescherten uns einen Sieg, ein Podium und zwei weitere sehr gute Platzierungen. Das erste Wochenende verlief problemlos und nun können wir uns bereits auf die Vorbereitungen zum nächsten Rennen konzentrieren. Glückwunsch und Danke an unsere gesamte W&S Motorsport Crew!“
Paul Harkema, Fahrer #120: „Erstes Rennen bei einem neuen Team und sofort der erste Sieg! Es war einfach super und das Auto hervorragend abgestimmt. Tim war extrem stark am Steuer und ich hatte ebenfalls tolle Runden. Es war ein gelungenes Wochenende und ich freue mich, wenn wir daran anknüpfen und die Führung in der Cup2 behalten können.“
Moritz Oberheim, Fahrer #960: „Es war ein guter Start in die Saison mit AVIA W&S Motorsport und ich bin sehr zufrieden. Wir konnten die Pole-Position erzielen und mit dem zweiten Platz wichtige Meisterschaftspunkte mitnehmen. Meine beiden Cockpitkollegen Marius und Finn waren superschnell und wenn wir alle noch ein wenig mehr unser Potenzial ausspielen, ist da sogar noch mehr möglich. Das stimmt mich positiv für die weitere Saison. Danke an das Team, das mich so herzlich aufgenommen und uns ein top Auto hingestellt hat.“
René Höber, Fahrer #961: „Platz acht am Ende ist ein zufriedenstellendes Resultat nach einem harten Rennen. Bereits im Qualifying hatte ich etwas Pech, denn auf nasser Strecke war ich auf meiner schnellen und vielversprechenden Runde, als ich wegen eines Unfalls auf der Strecke eingebremst wurde. Von der zehnten Position aus ging es dann ins Rennen und mir gelang es, bis auf Platz sieben vorzufahren. Nach einer Taktikänderung wurde mein zweiter Stint vorgezogen und ich saß insgesamt fast drei Stunden am Steuer. Nun schaue ich zuversichtlich auf Lauf zwei, bei dem wir dann zu dritt starten und wieder angreifen werden.“
Niclas Wiedmann, Fahrer #962: „Mein erstes Rennen in der GT4-Klasse war von Beginn an super. Ich konnte schon im Qualifying sehr gute Zeiten fahren und fühlte mich sehr wohl im Auto. Zeitweise lag ich sogar auf Pole-Position-Kurs, sicherlich auch aufgrund der guten Vorbereitung im Simulator von W&S Motorsport. Im Renngeschehen hatten wir dann etwas Pech. Deshalb dürfen wir uns über Platz vier nicht beschweren, sondern freuen. Super Arbeit vom Team und meinen Kollegen Mauro und Philip, die wirklich stark sind und uns so weit nach vorne gebracht haben. Das gesamte Cup3-Feld ist sehr dicht zusammen und verspricht weitere enge Wettkämpfe. Nächstes Mal wollen wir wieder um den Sieg kämpfen!“
Text: W&S Motorsport und Foto: Lutz Rodrigues